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Neue Bundesvorsitzende gewählt

„Ich gratuliere Ihnen herzlich im Namen der Außenstelle Salzgitter und wünsche Ihnen viel Erfolg zum Wohle der Kriminalitätsopfer“, so der Außenstellenleiter als einer der Niedersächsischen Delegierten Nicolas Knuth in Frankfurt/M.

Der WEISSE RING hat eine neue Bundesvorsitzende: Barbara Richstein steht nun an der Spitze von Deutschlands größter Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer. Die Bundesdelegiertenversammlung des Vereins wählte die 59-Jährige zur Nachfolgerin von Dr. Patrick Liesching.

Die Rechtsanwältin Barbara Richstein saß von 1999 bis 2024 für die CDU als Abgeordnete im Landtag von Brandenburg, ab 2019 als Vizepräsidentin. Von 2002 bis 2004 war sie Brandenburgische Ministerin der Justiz und für Europaangelegenheiten. Bei den zurückliegenden Landtagswahlen trat sie nicht mehr an. Daher kann sie sich jetzt ganz auf die Arbeit als oberste Opferschützerin konzentrieren: „Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung und bin dankbar für das Vertrauen der Delegierten, die mich gewählt haben.“ Barbara Richstein ist seit 2002 beim WEISSEN RING, seit 2022 ist sie Landesvorsitzende in Brandenburg.

Foto Markus Müller: Marcus Bensmann von "Correctiv" berichtete über das geheime Treffen zur "Remigration" am Wannsee und diskutierte mit den Delegierten.

Vor den Wahlen standen Vorträge des ZDF-heute-Redakteurs Oliver Klein von „Faktencheck“, des Fachanwalts für IT-Recht Chan-jo Jun sowie von Marcus Bensmann von „Correctiv“ mit anschließenden Diskussionsrunden auf dem Programm. Die heutige Situation der vielen Fakenews und dem Versuch der Korrektur wurde mit einem Zitat von Mark Twain zusammengefasst: „Eine Lüge ist bereits dreimal um die Erde, bevor sich die Wahrheit die Schuhe anzieht“.

Foto Markus Müller: Den Delegierten standen vorbereitete Postkarten zur Verfügung, die den Bundesminister für Justiz Marco Buschmann zum Handeln auffordern. 

Mit vorbereiteten Postkarten und einer Online-Petition forderten die Delegierten Bundes-Justizminister Marco Buschmann zum Handeln auf: Jeden Tag versucht ein Mann, seine (Ex-)Partnerin umzubringen. An fast jedem zweiten Tag gelingt es. Im vergangenen Jahr waren es 155 tote Frauen. Gerichtliche Annäherungsverbote haben das Ziel, Frauen vor ihren gewalttätigen (Ex-)Partnern zu schützen. Aber diese Anordnungen werden tausendfach ignoriert; 2023 allein 6483 Mal. Frauen sind deshalb bedroht, verletzt oder sogar getötet worden. Dabei könnten diese Frauen geschützt werden. Gefordert wird deshalb die Einführung einer elektronischen Aufenthaltsüberwachung für Gewalttäter, landläufig „Fußfessel“ genannt, nach dem sogenannten „Spanischen Modell“.

Foto Markus Müller: Verschiedene Kurztexte wie diesen machen auf die Brisanz und Eile aufmerksam.

Der wesentliche Unterschied des spanischen Modells zum bisherigen Einsatz der Elektronischen Aufenthaltsüberwachung (EAÜ) besteht darin, dass keine vordefinierten feste Verbotszonen überwacht werden, sondern sich das zu schützende Opfer in Bewegung befindet. Die Überwachungstechnik der neuen Generation, die derzeit in Hessen eingeführt wird, bietet eine technische Lösung durch die sogenannte DV-Technik. Dabei trägt der Täter eine elektronische Fußfessel, die mit einer GPS-Einheit kommunizieren kann, die das Opfer bei sich trägt. Das System überwacht dadurch sowohl den Standort des Angreifers als auch des Opfers und verwendet feste wie auch dynamische geografische Sperrzonen, um einen Alarm auszulösen, wenn sich Aggressor und Opfer entweder absichtlich oder unabsichtlich begegnen könnten.

Foto Günter Koschig: Nicolas Knuth gratuliert Barbara Richstein im Namen der Außenstelle Salzgitter zur Wahl.

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