„Beleidigungen, Drohungen, tätliche Angriffe: Täglich werden Menschen Opfer von physischer oder psychischer Gewalt. Noch schlimmer wird die Lage für die Betroffenen, wenn sie in diesen Momenten auf sich allein gestellt bleiben“, so Markus Müller, Außenstellenleiter des WEISSEN RINGS (WR) in Salzgitter. Und weiter: „Dann ist Zivilcourage ohne Eigengefährdung gefragt“.
Der WEISSE RING, Deutschlands größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer, möchte alle Bürgerinnen und Bürger zu entschlossenem Eingreifen ermutigen. Wie das gefahrlos geht, darauf weisen Müller, Günter Koschig (Initiator der Goslarer Zivilcourage-Kampagne) sowie Fadi Saad (Buchautor und Polizist aus Berlin) gemeinsam hin. Die wertvollen Tipps sind unter www.zivilcourage-goslar.de sowie www.aktion-tu-was.de zu finden. Auf Wunsch kann auch eine Informationsbroschüre über weisser-ring.salzgitter@t-online.de kostenlos angefordert werden.
„Jeder Einzelne kann etwas gegen die zunehmende Verrohung der Gesellschaft tun, indem er sich einmischt“, sagt Jörg Ziercke, Bundesvorsitzender des WEISSEN RINGS. „Wer selbstlos anderen Menschen zur Seite steht, wenn er Unrecht beobachtet, betreibt nicht nur aktiven Opferschutz – er beschützt auch den Rechtsstaat, weil er ein deutliches Zeichen gegen eine Kultur des Wegschauens setzt. Das gilt bei Übergriffen im eigenen Umfeld ebenso wie auf offener Straße oder im Internet.“
In den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses rückt Zivilcourage sonst zumeist nur bei besonders spektakulären Fällen. So stoppten beispielsweise in Würzburg Passantinnen und Passanten einen Mann, der mit einem Messer Menschen angriff und tötete. Aber solche Fälle sorgen auch für Unsicherheit und Ängste. Was genau ist das eigentlich, Zivilcourage? Wann, wo und wie soll jemand Zivilcourage zeigen? Und ist das nicht gefährlich? Der WEISSE RING hat „Zivilcourage“ zu seinem Jahresthema 2022 ausgerufen, um Antworten auf diese Fragen zu geben. Weitere Informationen finden sich auf der Homepage des Vereins im Internet unter www.weisser-ring.de/zivilcourage.