Am 05. und 06. Juni fand die WR Außenstellenleitertagung in Hannover statt. Neben dem Bericht des Landesvorsitzenden Rainer Bruckert und der Vorstellung von Zukunftsperspektiven für den WEISSEN RING in Niedersachsen, standen Ehrungen für vieljährige ehrenamtliche Tätigkeit auf dem Programm.
Außenstellenleiterin Petra Klein berichtete in ihrer Funktion als Mitglied des Bundesvorstands aus der Arbeit des Bundesvorstands. Sie wurde jüngst auch in den Vorstand des Dachverbands "Victim Support Europe" gewählt.
Sie ist damit die neue Stimme des WEISSEN RINGS in Europa: Die 64-jährige Oldenburgerin ist in den geschäftsführenden Vorstand von Victim Support Europe (VSE) gewählt worden, dem Dachverband der europäischen Opferschutzinitiativen mit Sitz in Brüssel, Belgien. Klein soll dort künftig den Bereich Finanzen verantworten. Der WEISSE RING, größte Hilfsorganisation für Kriminalitätsopfer in Deutschland, ist eines von insgesamt 60 VSE-Mitgliedern aus 30 Ländern.
Klein arbeitete bis 2008 als Kriminalbeamtin und war unter anderem als Verhandlungsführerin bei Geiselnahmen und Entführungen im Einsatz. Seit 2009 leitet sie die Außenstelle des WEISSEN RINGS in Oldenburg. Sie gehört seit 2010 dem Bundesvorstand des WEISSEN RINGS an und ist Mitglied im Fachbeirat Europa/Internationales.
„Viele Probleme des Opferschutzes lassen sich nicht national lösen, dafür braucht es starke internationale Netzwerke“, sagte Petra Klein nach der Wahl. „Ich freue mich auf spannende Diskussionen in Brüssel!“. Sie tritt die Nachfolge von Frau Dr. Helgard van Hüllen an.
Klein will sich auf europäischer Ebene besonders auch dafür einsetzten, dass die ehrenamtliche Arbeit wie sie es so wohl nur in Deutschland gibt, auch international als kompetente und "professionelle" Tätigkeit einer Nichtregierungsorganisation (NGO) anerkannt werde.
Lena Weilbacher, Studentin aus Göttingen, stellte sich den Außenstellenleiter*innen vor und berichtete über die Aktivitäten der Jungen Gruppe Niedersachsen. Leider habe die Coronapandemie die geplanten Aktivitäten sehr eingeschränkt. Ihrem Nahziel, an den Hochschulstandorten in Niedersachsen Nachwuchs für den Verein zu gewinnen, werde sie in der zweiten Jahreshälfte wohl nachkommen können. Ihr Team und sie seien bereits jetzt hochmotiviert dazu. In Anlehnung an die WR Kampagne "Mach Dich laut gegen häusliche Gewalt" sei der Videoclip "Mach Dich starkt" entstanden. Er ist auf der WR Homepage der Bundesgeschäftsstelle und u.a. bei YouTube unter #machdichstark abzurufen und darf kostenfrei verwendet werden.
Dem wichtigen Vereinsziel Prävention widmen sich Anke Heldt und Karl-Heinz Langner voller Hingabe und mit guten Ideen. Den Außenstellenleiter*innen präsentierten sie eine Wetter-Schutzaube für Fahrradsattel. Darauf gedruck wird auf Sicherungsmaßnahmen gegen Diebstahl hingewiesen. Dazu gibt es einen Flyer mit fünf wichtigen Tipps. Der WEISSE RING bietet beim Verteilen der Schutzhauben in Zusammenarbeit mit der Polizei das individuelle Codieren von Fahrrädern sowie die Speicherung des Codes für den Fall des Diebstahls an.
Weiterhin stünden eine Kampagne gegen "Gewalt in der Pflege" und in Zusammenarbeit mit der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes sowie Bankenverbänden ein Warnumschlag gegen Trickbetrug kurz vor der Umsetzung. Bankmitarbeiter*innen sollen älteren Kunden größere Bargeldsummen in diesen besonderen Umschlägen aushändigen. Darauf stehen, je nach Ausführung der Umschläge, fünf Fragen zum Grund der Bargeldabhebung. Sollten zwei davon mit JA beantwortet werden können, so sei das Geld in höchster Gefahr und die Polizei sollte sofort verständigt werden. Beispiel einer der Fragen: Hat Sie ein Enkelkind, von dem Sie lange nichts gehört haben, angerufen und befindet sich in einer finanziellen Notlage?
Die Außenstelle Salzgitter gratuliert Angelika und Günter Koschig ebenfalls ganz herzlich zu ihrem Jubiläum. Bereits seit mehr als 30 Jahren sind Müller und Koschigs nun als "Nachbarn" und Freunde gemeinsam im Einsatz für Kriminalitästsopfer und ihre Angehörigen ehrenamtlich unterwergs. Günter Koschig ist darüber hinaus ein "Leuchtturm der Vorbeugungsarbeit". Sein Leuchten hat man auch in Mainz erkannt und so ist er im Fachbeirat Kriminalprävention der Bundesgeschäftsstelle vertreten. Eines seiner Projekte, die bundesweit Anerkennung fanden und finden, ist die Goslarer Zivilcourage Kampagne (GZK) "Gesicht zeigen". Für sein hohes Engagement wurde Koschig mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Wir wünschen beiden noch viele Jahr bester Zusammenarbeit!