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40 Jahre Außenstelle Salzgitter

„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch“, so Markus Müller, seit 40 Jahren Leiter der Außenstelle Salzgitter des WEISSEN RINGS und deren Gründer. Dieses Hölderlin-Zitat sei noch heute zutreffend, so Müller bei der Begrüßung zahlreicher Gäste zu diesem Jubiläum im Fürstensaal des Schlosses Salder. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Uwe Klußmann vom Polizei-Orchester Niedersachsen. In den vergangen 40 Jahren konnten in 572 Fällen insgesamt rund 259.000 Euro an Opferhilfen bewilligt werden. Durch die Feierstunde führte der Leiter der WR Außenstelle Goslar Günter Koschig souverän, humorvoll und kurzweilig. 

Foto Günter Koschig: Der Fürstensaal des Schlosses gilt als "gute Stube" der Stadt Salzgitter für eigene Empfänge. Nur sehr ausgewählte fremde Veranstaltungen finden hier statt.

Der Landesvorsitzende des WEISSEN RINGS Steffen Hörning würdigte Müller als äußerst einfühlsam. Die Außenstelle Salzgitter werde oft als vorbildlich genannt und bestehe aus einem engagierten Team. Müllers Nachfolger, dem 47 Jahre alten Justiz-Vollzugsbeamten Nicolas Knuth, riet er eigene Wege zu gehen und authentisch zu bleiben. Der neue Außenstellenleiter strebt einen Kooperationsvertrag mit der Polizei an, wie er bei seiner Vorstellung ausführte.

Fotos Günter Koschig oben sowie Marion Müller (3): Zahlreiche Gäste aus Politik, Runder Tische, benachbarter Außenstellen sowie einige vieljährige Mitglieder waren Gast bei der Verabschiedung von Markus Müller sowie der Ernennung von Nicolas Knuth durch den Landesvorsitzenden Steffen Hörning.

Erster Bürgermeister MdL Stefan Klein führte in seinem Grußwort aus, dass er den Verein in der Presse schon vor vielen Jahren wahrgenommen habe und Müller einst der jüngste Außenstellenleiter gewesen sei. Er lobte die engagierte Teamarbeit in den Netzwerken. Als „Hausherr“ wies er darauf hin, dass es eine ganz besondere Ehre für einen WEISSEN RING sei, wenn ihm die Stadt Salzgitter ausnahmsweise den Fürstensaal des Schlosses Salder zur Verfügung stelle.

Foto Günter Koschig: Die Gäste hörten den Ausführungen des Landesvorsitzenden Steffen Hörning, der Vizepräsidentin von Victim Support Europe Petra Klein, des Ersten Bürgermeisters der Stadt Salzgitter Stefan Klein, des Polizeipräsidenten Michael Pientka sowie Autor Fadi Saad aufmerksam zu.

Polizeipräsident Michael Pientka betonte, dass es viele Gemeinsamkeiten in der Vorbeugungsarbeit von Polizei und des WEISSEN RINGS gäbe. Auch werde auf den Opfermerkblättern der Polizei in Niedersachsen auf den WEISSEN RING hingewiesen. Das sei nicht überall so. Die Vizepräsidenten von Victim Support Europe, Mitglied des WR Bundesvorstands und ebenfalls Außenstellenleiterin Frau Petra Klein sprach über die Wichtigkeit, deutsche Interessen in der europäischen Gesetzgebung einzubringen. So kenne man „Ehrenamt“ im Ausland nicht. Wenn dort von professioneller Arbeit gesprochen würde, werde ausschließlich berufliche gemeint. Das könnte hier geschulte, ehrenamtliche Opferhilfe verhindern.

Foto Günter Koschig: Nach vollzogenem Leitungswechsel (v.l.n.r.) Martina Böker, Heidrun Fischer, Anja Knuth, Sabine Eidam, Marion Müller, Markus Müller, Bernd Günther Nicolas Knuth, Bernd Koltrowitz und Stefen Hörning.

Buchautor Fadi Saad aus Berlin fragte Knuth mit Augenzwinkern, ob ihm Müller schon gesagt habe, dass er bei seinen Besuchen in Salzgitter oft bei ihm übernachtet habe. Das erwarte er nun von ihm… Gast war auch der in den USA lebende Salzgitteraner Michael Ehrenreich. Der Karate-Vizeweltmeister von 1994 und Karate-Europameister von 1997 hatte das Honorar eines seiner fünf Bücher dem WEISSEN RING gespendet

Der scheidende Außenstellenleiter Markus Müller (links) und der neue Nicolas Knuth danken Polizeihauptkommissar Uwe Klußmann vom Polizei-Orchester Niedersachsen für die ergreifende musikalische Begleitung.

Müller überreichte den Mitarbeiterinnen Martina Böker, Heidrun Fischer, Marion Müller, Cornelia Schulze und Mitarbeitern Bernd Günther (Stellvertreter), Bernd Koltrowitz (Prävention), Nicolas Knuth sowie der Anwärterin Sabine Eidam zum Abschluss Holzherzen mit der Gravur „Danke. Opfern die Hand reichen“. Es fehlte Frau Tanja Schreiber und Herr Uwe Tielepape.

Foto Marion Müller: Markus Müller, Fadi Saad, Nicolas Knuth und Günter Koschig wollen auch weiterhin für mehr Zivilcourage einsetzen.

Foto Günter Koschig: Beim anschließenden Sektempfang auf dem Museumshof im Gespräch. Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzgitter Simone Semmler, Markus Müller und der Leiter der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel Ltd.KD Volker Warnecke.

Der scheidende Außenstellenleiter führte aus, dass, als er 1975 bei der Polizei angefangen habe, es kaum Beachtung für Opfer gegeben hätte. Sie seien lediglich als Zeugen wichtig gewesen. Das habe sich bis heute grundlegend geändert. Opfer seien bei der Polizei zu Recht in den Mittelpunkt gerückt. Und auch die Vernetzung an Runden Tischen sei als das „Rettende“ für Opfer anzusehen. Und so waren auch Vertreterinnen des Präventionsrats, des Mütterzentrums, der Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt sowie der Beratungs- und Interventionsstelle bei häuslicher Gewalt und die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Salzgitter eingeladen.

Der WEISSE RING ist nicht in Ortsvereine mit Vorständen gegliedert. Somit fänden auch keine Mitgliederversammlungen statt. Zum Jubiläum wurden stellvertretend Frau Susanne Wieswedel, Herr Michael Heidenblut und Herr Dieter Hofer für Jahrzehnte lange Mitgliedschaft mit einem kleinen Präsent gewürdigt. Ein weiteres erhielt Herr Ernst Kleine als mit 96 Jahren ältestes Mitglied.

Foto Günter Koschig: Markus Müller dankt dem ältesten Mitglied Ernst Kleine (96 Jahre) sowie von den anwesenden Mitgliedern die vieljährigsten Frau Susanne Wieswedel, Dieter Hofer und Michael Heinblut (v.l.n.r.) stellvertretend.

Foto Günter Koschig: Der neue Außenstellenleiter Nicolas Knuth im Gespräch mit Fadi Saad aus Berlin sowie Angelika Koschig, Petra Klein und Ferdinand Zuppke aus Oldenburg.

Foto Günter Koschig: Abschließend noch einen ganz besonderen Dank an Uwe Klußmann

- und an Günter Koschig, die den Rahmen der Feierstunde unvergesslich gemacht haben.

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